Exkursion zum Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Sonderausstellung Ramses, Göttlicher Herrscher am Nil

Am 9.4.2017 fuhr der Freundeskreis zusammen mit dem DAV Freiburg zur Sonderausstellung „Ramses II“ nach Karlsruhe. Die Anreise mit der Deutschen Bahn klappte hervorragend und so erreichten wir ohne Verspätung rechtzeitig das Landesmuseum im Schloss. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir den Schlosspark und bewunderten einmal mehr die barocke Fassade. Auch die hohen Erwartungen der Gruppe an die Ausstellung und die Führung wurden erfüllt, ja sogar übertroffen. Herr Lars Petersen, Projektleiter und Kurator der Ausstellung, führte uns durch die Ausstellung. So erhielten wir nicht nur sachkundige Informationen zu den ausgestellten Fundstücken sondern auch Hintergrundinformationen rund um die Konzeption, Planung und Organisation der Ausstellung. Sehenswert auch die Animation der Schlacht von Kadesch und die virtuelle Rekonstruktion der von Ramses II neu erbauten Hauptstadt Pi-Ramesse. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und so bestand genügend Zeit entweder im weitläufigen Park die erste Frühlingssonne zu genießen oder sich die Ausstellung noch einmal in Ruhe anzusehen. So kamen wir erfüllt mit neuen Eindrücken wieder zurück nach Freiburg.

Sein Name steht für Ägypten wie die Pyramiden: Ramses der Große war der Mächtigste aller Pharaonen, hatte der Legende nach 100 Kinder und wurde schon zu Lebzeiten als Gott verehrt. Erstmalig in Deutschland widmet ihm nun das Badische Landesmuseum Karlsruhe eine große Sonderausstellung.

Ausstellungsplakat; Grafik: Danica Schlosser

66 Jahre, so lange wie kein anderer, herrschte Ramses II. über Ägypten. Aus einer jahrzehntelangen Krise führte er innenpolitisch sein Land zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Blüte, wie es nach ihm keinem Pharao mehr gelang. Sein diplomatisches Geschick gipfelte im ältesten schriftlichen Friedensvertrag der Weltgeschichte, den er nach der berühmten Schlacht von Kadesch mit den aus Anatolien stammenden Hethitern aushandelte. Und schließlich überzog Ramses zur Demonstration seiner imperialen Macht sein Reich mit gewaltigen Tempelanlagen und Kolossalstatuen: Abu Simbel, das Ramesseum in Theben und der Säulenhof des Luxor-Tempels.

Bild:

Ramses II. erhält das Leben von den Gottheiten Horus und Isis
um 1275 v. Chr., Abydos, Tempel Ramses II., Kalkstein mit Bemalung

© Paris, Musée du Louvre, Département des Antiquités égyptiennes, Foto: bpk / RMN – Grand Palais/Franck Raux

Von dieser Monumentalität gibt die Ramses-Ausstellung anhand von Modellen und überdimensionalen Inszenierungen einen unvergesslichen Eindruck. Zu den Exponaten gehören Statuetten fremder Götter und kostbare Objekte sowie Textzeugnisse, die den intensiven diplomatischen Austausch zwischen den Herrschern Vorderasiens und dem Pharao belegen. Einige von Ramses Angehörigen, wie sein Sohn Chaemwese oder seine Gemahlin Nefertari, werden mit einzigartigen Fundstücken aus deren Gräbern vorgestellt. Zudem präsentiert die Ausstellung neueste Forschungsergebnisse der Ausgrabungen in der von Ramses errichten Hauptstadt Pi-Ramesse (Haus des Ramses).

 

So gewinnt der Besucher ein umfassendes Bild einer faszinierenden Persönlichkeit und seiner Zeit: Ramses als Familienmensch, Feldherr, Pharao, Bauherr und Gott.

Bild:

Fayencefigur Ramses II. als Falkengott
Regierungszeit Ramses II. (1279–1213 v. Chr.), Fundort unbekannt, Fayence

© Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig,
Foto: Rudolf Habegger